Martin Hofmann Rund 100 000 Mediziner sind per Computer an das zentrale deutsche Gesundheitsnetz angeschlossen. Viele Patienten müssen um die Sicherheit ihrer Daten bangen. Von Martin Hofmann

Jens Ernst und sein Sohn Johannes sprechen von einer tickenden Zeitbombe. Sie betreuen mit ihrem Unternehmen Happycomputer mit Sitz in Schwerte mehrere Arztpraxen, vor allem in Nordrhein-Westfalen. Seit April warnen sie Mediziner davor, dass ihre Praxisnetzwerke gravierende Datenschutz-Mängel besäßen. Der Grund: Fehler beim Anschluss an die Telematik-Infrastruktur (TI), das Datennetz fast aller Akteure im Gesundheitswesen. 177 000 Arztpraxen, 2000 Kliniken und Reha-Einrichtungen, 19 500 Apotheken und die Krankenkassen sollen darüber Informationen austauschen. Techniker installieren dafür im Auftrag der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) einen Konnektor. Er stellt eine verschlüsselte Internet-Verbindung her, um „den Schutz der sensiblen Informationen langfristig zu gewährleisten“, so die GmbH. Das Bundesamt für IT-Sicherheit hat das Gerät zertifiziert.